Frühling

Die ersten Frühlingstage hatten sich schon in den Februar gemogelt. Nach den kalten und grauen Wochen der Wintermonate ist die Sonne ein willkommener Gast. Die Zeit der Belastung wird lang und fühlt sich mittlerweile – obwohl sie wichtig ist! – für alle zäh an. Viele empfinden das Abstandhalten zu ihren Mitmenschen als anstrengend. Spricht man dann doch mal eine liebe Person am Telefon heißt es oftmals: „Naja, ich habe ja nicht viel zu erzählen, es passiert ja nichts“. Aber stimmt das denn? Die aktuelle Situation hält uns zwar voneinander fern, vereint uns aber dennoch in der gemeinsamen Erfahrung der Überwältigung und des Anpassens. Es gibt keinen Grund unseren Alltag als uninteressant abzutun, nur weil er vermeintlich langweiliger ist als sonst. Sie haben während der Pandemie ihre Leidenschaft für das Kochen entdeckt? Das letzte Buch, das Sie gelesen haben, beschäftigt Sie? Oder haben Sie beim Spaziergang vielleicht schon ein paar Frühjahrsblüher entdeckt? Sprechen Sie darüber! Was Sie selbst zum Schmunzeln gebracht hat, mag es auch noch so klein erscheinen, wird mit Sicherheit auch andere erfreuen.

Niemandes Alltag gerade ist irrelevant. Wichtig ist dabei momentan auch ganz besonders das Verständnis füreinander. Während der eine gerade vielleicht zu viel Arbeit hat und unter enormem Druck steht, hat der andere vielleicht gar nichts zu tun und leidet unter der Strukturlosigkeit oder Langeweile. Alle haben ihre eigene Last zu tragen und auch wenn die Last des anderen für uns selbst vielleicht nicht nachvollziehbar scheint, sollten wir ihm Glauben schenken und Zuspruch. Nicht nur die Gefühle anderer Personen sollten wir dabei respektieren, sondern auch die eigenen. Es gibt für alle zur Zeit traurige Tage, anstrengende Tage, vielleicht auch wütende Tage. Es ist in Ordnung diese Empfindungen anzuerkennen. Es wäre wohl seltsam, wenn es sie nicht gäbe. Auch über diese Gefühle dürfen und sollten Sie mit Bezugspersonen sprechen. Die meisten werden sich vermutlich darin wiederfinden. Gemeinsam lassen sich diese Zeiten, auch auf Abstand, besser durchstehen. Und sollte es irgendwann einmal zu viel für Sie sein: Auch das ist nur menschlich in Zeiten wie diesen. Zögern Sie nicht und suchen Sie sich die Unterstützung, die Sie brauchen – Gerne auch bei uns, Ihrer Diakonie. Trotz der aktuellen Anstrengungen können wir zuversichtlich sein. Nach und nach können Menschen geimpft werden. Der Schutz vor Corona wird stetig besser. Auch Ostern, das christliche Fest der Hoffnung steht vor der Tür. Also atmen Sie tief durch, lassen Sie sich von der Sonne wärmen und seien Sie hoffnungsvoll. Es kommen gute Zeiten auf uns zu.Bleiben Sie achtsam mit sich.

Barbara Albert für  das Team der Diakoniestation Laufamholz Tel. 0911/30003-150